Ich frage mich

wie du es aushältst, so ganz ohne Sinn zu leben…

Weiß nicht. Schätze, es ist wie bei Menschen, die blind geboren wurden und es nicht anders kennen.

Über bonanzamargot

Ich wollte, es wäre immer Sommer. Ich wollte, ich wäre immer verliebt. Ich wollte, ich hätte nie Sorgen. Ich wollte, ich hätte unbegrenzt Zeit, um hinter das Geheimnis des Lebens zu kommen: Die Welt um mich herum besser zu verstehen - die Menschen - die Liebe - den Tod...
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17 Antworten zu Ich frage mich

  1. Rosenherz schreibt:

    Das Leben selbst hat keinen Sinn. Erst durch unser Tun können wir dem Leben Sinn geben. Wie bei einem Instrument, das erst erklingt mit unserem Spielen darauf. Als Instrument allein ist es sinnlos. – Soweit meine Gedankengänge zum Thema.

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    • bonanzamargot schreibt:

      Schöner Vergleich. Aber wir tun ja ständig was, mehr oder weniger sinnvolles – was wiederum im Auge des Betrachters liegt.
      Sollte nicht das Leben selbst einen Sinn haben – wie ein Musikinstrument zum Erzeugen von Tönen gebaut wurde? Und für was gibt es die Welt? Warum gibt es überhaupt etwas?

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      • Rosenherz schreibt:

        Ja, wir ständig Sinnvolles, weniger Sinnvolles oder gar was als Sinnlos empfundenes. Das hängt davon ab, wie es von der Person selbst und von anderen bewertet wird in der Sinnhaftigkeit.
        Ich denke, dieses Sinn finden im Leben bleibt jedem Individuum, Jeder familie, jedem Unternehmen, jeder Organsiation als Spiel des Lebens selbst belassen. Für den einen ist es das Reisen, für den anderen eine Führungsposition im Job oder sich fernab vom Job ein schönes Leben zu machen oder sich möglichst viel Autonomie zu erkämpfen. Für manche ist es Elternschaft, für andere, keinesfalls Kinder in die Welt zu setzen. – Was weiß der Himmel. Ähnlich wie beim Instrument. Da ist das Instrument, welche Melodie wollen wir darauf spielen? Klassik? Jazz? Rock? Pop? Volksmusik? ….? Welche Stücke? Überlieferte? Neu erfundene? In welchem Umfeld? Orchester? Band? Dofkappelle? Staatsorchester? Solo? ….?
        Die Frage nach dem Warum führt mich zu meiner Antwort auf das Leben: ich will als Mensch auf dieser Erde etwas (bestimmtes) Erleben. Ich könnte auch sagen, ins Leben bringen. Oder vom Akt des Willens sprechen. Ich wähle zum Veranschaulichen ein einfaches Beispiel: Ich habe im Herbst Walnüsse gesammelt unter einem Baum, getrocknet und gelagert. Ich werde Nüsse knacken und daraus eine Nussfülle bereiten und einen Teig herstellen, mit dem ich Nusskipferl backen werde. Als Akt des Willens will ich erfahren, wie all die Zutaten und die Methode(n) des Zubereitens als Ergebnis „Nusskipferl“ schmecken werden und wie es mich (oder andere Menschen) nährt. Und reflektiere darüber, werde ich das wieder machen, anders machen, oder nicht mehr? Werde möglicherweise in Details gehen und weniger Zucker verwenden, mehr Rosinen, Mandelmilch statt Kuhmilch nehmen, mehr Flüssigkeit zum Teigen geben oder weniger nehmen, mehr Kardamomon in die Fülle mischen oder weniger Zimt verwenden, ihn ganz weglassen, oder auch mit ungewohnten Zutaten experimentieren und beispielsweise getrocknete Aprikosen kleinwürfeln und unter die Fülle mischen? backe ich nur für mich? Für die familie? Für Freunde? Oder mache ich es einem Verkaufschlager in einem Stadtcafe? Oder gar zu einem fixen Bestandteil des Angebots einer Backwarenherstellerfirma?
        Das Beispiel ließe sich auf alle Lebensbereiche übertragen.

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    • Rosenherz schreibt:

      Ich könnte auch sagen, Leben ist ein Aufgreifen von Idee(n) und im Leben verwirklichen. Ich beschreibe wieder ein einfaches Beispiel: Ich greife die Idee auf, ich will Radischen anbauen, ernten und essen. Um die Idee zu verwirklichen muss ich möglichst mein Wissen und meine Erfahrung dazu zusammentragen (oder mich nach Wissen/Erfahrung anderer umsehen, falls ich dazu keine bisherigen Erfahrungen gewonnen haben sollte.) Ich brauche dazu das Wissen, zu welcher Jahreszeit ich das machen könnte, welche Bodenbeschaffenheit notwendig ist, wie das Wachstum verläuft und unterwelchen Bedingungen, und woher ich das Saatgut bekomme: Eigenes aus dem Vorjahr? Kaufen? Mit jemand tauschen? Welche Art von Saatgut? Samenfestes Saatgut? Hybridsaatgut? Biosaatgut? Konventionelles Saatgut? Was sind die Vorteile und die Nachteile davon? Welche Sorte von Radischen will ich nehmen? Wo bekomme ich sie? Mit welchem Aufwand (zB in Deutschland bestellen oder irgendwo abholen)? Wie erkenne ich die richtigen Bedingungen vom Boden zum Anbau des Saatguts? Was weiß ich darüber? Wie weit kann ich das nötige Wissen auch fachgerecht anwenden? (Zum Beispiel wenn der Boden zu feucht ist, verfault das Saatgut. Oder wenn das Saatgut zu wenig tief gelegt wurde, vertrocknet es.). Welche Schädlinge und Krankheiten könnten die Radischen schädigen? Was kann ich verbeugend tun? Habe ich das nötige Wissen und Können dazu? Wenn nein, wie kann ich mir das nötige Wissen und Können aneignen?

      Ich sehe, hier gibt es eine Idee, sie gefällt mir und ich will sie ins Leben umsetzen. Das Beispiel lässt sich ähnlich wie das Instrumenten-Beispiel aufs Leben allgemein übertragen.

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      • bonanzamargot schreibt:

        das ist hier nicht vorrangig…
        woher nimmt man den eifer zum leben? dem radieschen anbauen oder brot backen kann ich leider nicht viel abgewinnen.

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  2. bonanzamargot schreibt:

    von dem kleinen text ausgehend, unter dem wir hier kommentieren, spielt es keine rolle, welchen sinn wir uns selbst in unser leben zaubern, sondern ob es für das dasein an sich einen sinn gibt – also ob ein sinnstiftender gott oder sinnstiftender glaube existiert, oder ob man seinen sinn in gesellschaftlichen konventionen oder natürlicher bestimmung sieht, wobei hier offenbar jemand all dies für sich ablehnt. kann das überhaupt sein? ist ein solcher nihilismus möglich?
    womit wir menschen mit mehr oder weniger eifer alltäglich unser leben füllen, geschieht weitgehendst aus schierer notwendigkeit. auch der größte sinnleugner muss seine lebenszeit füllen.

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    • Rosenherz schreibt:

      Du suchst nach Antwort auf die Frage, ob es einen sinnstiftenden Gott gibt oder gäbe? Ob ein sinnstiftender Glaube existiert? – Nun, ich beobachte, der Glaube selbst tut nie etwas, sondern stets sind es Menschen, die einen Glauben verbreiten (wollen) oder einen Gott zitieren, der Anweisungen oder Anleitung gebe oder was auch immer, damit mensch ein „gottgefälliges“ Leben führe. Das könnte im besten Fall ein der jeweiligen Religionsgemeinschaft entsprechendes „glaubensgemeinschaftgefälliges“ oder ein „autoritätsgefälliges“ Leben sein. Ob das ausreicht, das eigene Leben als ein Leben mit Sinn zu emfpinden? – Ich halte es für fatal, einen Gott oder einen Glaubensrichtung als Autorität einzusetzen, die Sinn stiften würde für alle Menschen.
      Du fragst nach einem sinnstiftenden Gott oder Glauben, der existiere?
      Was können wir tun mit dieser Frage? Wie können wir anch Antwort forschen? Wir können uns selbst befragen, können Innenschau halten und den eigenen Standpunkt dazu erforschen. Wir können Menschen aus unserem Umfeld befragen. Wir können bei alten Philosophen nachforschen, was sie dazu sag(t)en. Wir können uns mit den Antworten der derzeit lebenden Philosophen beschäftigen. Wir können in der Naturwissenschaft nachlesen, welche Antwort sie dazu bietet. Wir können Kirchenvertreter befragen. Wir können in der Bibel und anderen „heiligen Büchern“ lesen. Wir können Esoterikbücher lesen, in den sich Autoren oder Autorinnen mit der Frage beschäftigen und welche Antworten sie darauf gefunden haben. Wir können Vertreter der modernen Hirnfoschung befragen und nachlesen, welche Antwort sie auf die Frage geben. Und so weiter. Wo könntest du Antwort finden auf deine Frage? Welche Antwort würde dir gefallen? Welche Antwort würdest du ablehnen?

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  3. bonanzamargot schreibt:

    es geht mir in diesem zusammenhang mehr um fragen als um antworten. ich wundere mich über die welt mit ihren menschen, wie sie diese fragen allermeist aussparen und im großen und ganzen in vorgepredigten konventionen und mustern ihr geistiges zuhause finden. freilich spielt die frage nach gott immer eine rolle, wenn es um das begreifen der welt und ihren sinn geht. hätte ich einen solchen glauben, würde ich vielleicht ein ganz anderes leben führen. aber ich bin eben mehr fragender und suchender geist als ein geist, der sich ideen und gedankengut anderer einfach zueigen macht, auch oder gerade wenn die mehrheit einen glaube oder eine idee bis zum erbrechen zelebriert. damit habe ich dann ein problem. heutzutage ist das weniger der glaube an gott, sondern der uferlose materialismus, dem sehr viele menschen in beinahe religiösen anwandlungen huldigen. das ist sicher nicht meine welt. ja, ich glaube, ich suche ein stück geistige heimat, wo ich mich nicht so fremd fühle. in den institutionen des glaubens oder in sekten sowie in der materialistisch orientierten gesellschaft kann ich die nicht finden. möglicherweise fühlt sich für mich das dasein darum derart sinnlos an. ich suche nicht nur nach sinn, sondern auch nach einem resonanzboden. das eine funktioniert nicht ohne das andere – wobei wir wieder bei deinem ersten beispiel des musikinstrumentes sind.

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    • Rosenherz schreibt:

      Du bist mehr ein Fragender/Suchender? Ich finde das wunderbar. Menschen, die auf alles und jedes eine fertige Antwort haben, erscheinen mir all zu oft als einseitig oder erstarrt. Der fragende Mensch erscheint mir lebendig, offen, erlebnisfähig. Er gibt sich nicht zufrieden mit einfachen Antworten oder einer einfachen Lösung. Er schürft tiefer, fragt weiter, sucht mehr.
      Dein Bild, du suchst nach einem Resonanzboden, spricht mich sehr an in seiner Bildhaftigkeit. Was könnte dir als Resonanzboden dienen? Der Arbeitsplatz, dein Zuhause, Orte an die du gerne reist, eine Partnerin, ein Hobby oder eine Leidenschaft, der du liebend gerne nachgehst? Und worauf möchstest du Resonanz finden? Auf welche Eigenschaften oder Verhaltensweisen? Was möchtest du konkret mit anderen teilen/erfahren/erleben/spüren? Was müsstest du dafür tun (oder bleiben lassen), um mit den dafür passenden Menschen oder Gegebenheiten in Resonanz gehen zu können?

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      • bonanzamargot schreibt:

        die liebe war bisher nicht der schlechteste resonanzboden. ansonsten wäre da noch die kunst und eben das träumerische fragen und reisen… man weiß dabei nicht immer, wohin es einen führt. ein paar menschen, die einen wertschätzen, wären nicht schlecht. so eine handvoll etwa. was ich dafür tun oder bleiben lassen sollte? woher soll ich das wissen?
        meine kollegin bescheinigte mir erst vor kurzem, sie könne sich nicht vorstellen, dass man mit mir nicht auskäme. also.

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  4. Rosenherz schreibt:

    „Auch der größte Sinnleugner muss seine Lebenszeit füllen?“ Muss er das? Oder ist es mehr die Suche nach Sinn, zu der er sich gedrängt fühlt, weil er für sich noch keine befriedigende Antwort gefunden hat? Der Sinnleugner hat jederzeit die Freiheit, das essen und trinken bleiben zu lassen und damit den Sterbeprozess des phsysischen Körpers einzuleiten. So wie der Menschen essen und trinken kann, um sich am Leben zu erhalten, kann er auch aufhören damit, wenn er sich damit quält, sein Leben mit Lebenszeit füllen zu müssen.
    Als Mensch braucht wir für Überleben Nahrung, Wasser, Behausung, Wärme, Kleidung und emotionale Zuwendung wie beispielsweise mütterliche und väterliche Fürsorge als Kind, Annerkennung, Wertschätzung, Förderung unserer Talente usw. … Bedürfnisse körperlicher, emotionaler und geistiger und spiritueller Natur. Wie und von wem und zu welchen Zeitpunkt und an welchem Ort Bedürfnisse erfüllt werden oder als Mangel erlebt werden, bleibt individuell am jeweiligen Menschen, an dem Ort, an dem er sich aufhält und zu den Bedingungnen zu denen er dort lebt oder arbeitet. Wie könnte ein sinnstiftender Gott oder Glaube da eine Antwort bieten oder geben? Die Suche nach Sinn im Leben eines Menschen bleibt ihm selbst überlassen. Wo er Antwort sucht und findet, auch.

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  5. bonanzamargot schreibt:

    nein, müssen tut man gar nichts. aber in jeder kreatur steckt ein überlebenstrieb unabhängig von seiner jeweiligen geistigen ausrichtung. hier greift die „natürliche bestimmung“, die ich vorhin auch kurz erwähnte. jedes lebewesen wurde nach einem bauplan entworfen, welcher gewisse entwicklungen und triebfedern für unser verhalten vorsieht. wir haben also als geistiges sowie körperliches wesen in vielen dingen einen ambivalenten charakter. (alles nicht so einfach, rosenherz.)
    selbstverständlich bleibt es jedem menschen selbst überlassen, nach was er streben will, wo er seine (geistige) heimat findet, was ihm zum leben genügt und was er unbedingt noch haben will, was sein glück auf diesem planeten ausmacht, wie er mit dem fakt seiner endlichkeit umgeht, ob er mehr an der oberfläche (materialistisch) leben oder ob er als fragender geist tiefgründiger nach einem sinn für das dasein sucht. trotz empfundener heimatlosigkeit auf dieser welt, weiß ich durchaus, wo ich (geistig) stehe. gott sei dank gibt es ab und zu ein paar lichtblicke.

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  6. Rosenherz schreibt:

    Ah, das verstehts du unter „natürlicher Bestimmung“. Danke für deine Ausführung, mit der ich dich jetzt noch ein bisschen besser verstehen kann. Glaub ich.
    Was ich noch nicht ausreichend verstehe, ist die von dir angesprochene Heimatlosigkeit. Das eine ist der Ort, an dem du geboren bist oder wo du als Kind aufgewachsen bist, das andre die geistige Heimat 8die du gefunden ahst, wie du schriebst). Doch es geht da wohl noch um etwas anderes bei der von dir erwähnten Heimatlosigkeit. Magst du das näher erklären, damit ich dir da folgen kann?

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  7. bonanzamargot schreibt:

    hier geht es mir vor allem um das empfinden von heimat unter meinen mitmenschen, also in der gesellschaft, in welcher ich lebe, leben muss. die heimat, welche meine herkunft bezeichnet, ist persönlich auch wichtig, aber nicht in diesem kontext. meine geistige heimat (in mir), die habe ich, und diese sucht nach einem passenden resonanzboden dadraußen…

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    • Rosenherz schreibt:

      Verstehe.
      So eine Suche nach etwas kann ganz schön zermürbend wirken oder sogar aussichtslos erscheinen, wie bei mir. Ich kenne ähnliches von meinem Leben, wo ich mich nach etwas gesehnt habe, das ich mit wenigstens ein paar Menschen teilen wollte. Fünf, zehn, ja fast zwanzig Jahre hat es gedauert, bis ich zu dem gekommen bin, wonach ich mich in der Tiefe meines Herzens gesehnt habe. Zwischenzeitlich machte ich unterschiedliche Phasen durch, von „das gibts eben heutzutage nicht (mehr), wonach ich suche“, bis zu „da draußen lauter Idioten“.

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      • bonanzamargot schreibt:

        schön, dass du fandest, was dich glücklich macht, und somit deine suche ein glückliches ende hat.
        das kann ich mir für mich nicht vorstellen. es ist etwas in mir, was womöglich nie zufrieden sein wird. lediglich tendentiell kann ich mir eine annäherung an „mein glück“ vorstellen. solche annährerungen hatte ich schon ein paarmal im leben. das waren dann schöne zeiten. da meine verbleibende lebenszeit dahinschmilzt, kann ich nur hoffen, dass ich nicht gerade in einer phase des unglücks sterben werde, sondern in einer phase einer solchen „annäherung“. sich deswegen stress zu machen, ist aber kontraproduktiv, denke ich.
        gewisse dinge kann man nicht erzwingen.

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    • bonanzamargot schreibt:

      und:
      ich vermeide das aufsplitten solcher begriffe wie heimat lieber, weil ich die unterbegriffe nicht wie schubladen getrennt sehe, sondern im austausch miteinander. lediglich der übersicht oder einem relativ oberflächlichem verständnis wegen dient eine solche unterteilung.

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